- Reversionsprisma
- Reversionsprisma,Wendeprisma, geradsichtiges Umkehrprisma. Beim Reversionsprisma nach H. W. Dove (* 1803, ✝ 1879) ist der Hauptschnitt ein gleichschenkliges Dreieck, meist mit einem brechenden Winkel von 90º. Das Strahlenbündel trifft parallel zur Basisfläche b auf die Eintrittsfläche und tritt nach Brechung an dieser Fläche, Totalreflexion an b und nochmaliger Brechung an der Austrittsfläche wieder parallel zu b aus dem Prisma aus. Die einmalige Spiegelung bewirkt eine Seitenvertauschung. Bezüglich der optischen Korrektion kann dieses Prisma wie eine schräge planparallele Platte behandelt werden. Um Störungen durch Dispersion und Astigmatismus zu vermeiden, wird es im telezentrischen Strahlengang benutzt. Durch Drehung um eine zur brechenden Kante parallele Achse wird das hindurchtretende Strahlenbündel um diese Achse gedreht, und zwar doppelt so schnell wie das Prisma selbst. Für praktische Anwendungen besteht das dovesche Reversionsprisma nur aus dem unteren, die Basisfläche enthaltenden Teil des Prismas. - Durch Hinzufügen eines weiteren doveschen Reversionsprismas, das relativ zum ersten um 90º um die optische Achse gedreht ist, erhält man die Doppelprismenanordnung nach Delaborne, die eine vollständige Bildumkehr bewirkt. Das Dachkantprisma nach G. B. Amici ergibt sich, wenn man beim doveschen Reversionsprisma die Basisfläche durch ein Giebeldach ersetzt, dessen Flächen einen rechten Winkel bilden und dessen Firstgrat im Hauptschnitt liegt; es bewirkt durch zweimalige Spiegelung an den beiden Dachflächen ebenfalls eine vollständige Bildumkehr.
Universal-Lexikon. 2012.